Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen; ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst umgekehrt bist, so stärke deine Brüder! (Lukas 22,31) 

In diesem Vers finden wir drei Handlende. Zuerst der Satan. Seine Absicht ist es, die Nachfolger Jesu so zu schütteln, dass sie aus dem Sieb des Herrn fallen. Doch er muss um Erlaubnis bitten. Er kann nur so viel tun, wie Gott ihm erlaubt, wie wir bei Hiob sehen. Der zweite Handelnde ist Jesus. Er hat gebetet, dass der Glaube des Petrus nicht aufhört. Was für ein Trost! Wissen wir doch, dass die Gebete Jesu für seine Brüder und Schwestern auf jeden Fall und immer erhört werden! Aber schauen wir, was Jesus noch tut. Er setzt Simon wieder ein, nachdem er gefallen ist, noch bevor er gefallen ist! Jesus weiss um alles Versagen seiner menschlichen Geschwister, er kennt alle ihre Schwachheiten, noch bevor diese in Erscheinung treten. Trotzdem ermutigt er sie: „Ich will, dass du auch nach deinem Versagen für andere ein Segen bist”. Dann ist da noch Simon. Jesus nennt ihn hier nicht Petrus (Fels), denn er wird geprüft werden und versagen. Doch Jesus betet, dass Petrus Glaube dadurch keinen Schaden nimmt. Er wird ihn trotz seines gewaltigen Versagens nicht fallen lassen. Und zuletzt wird Simon ermutigt, andere zu ermutigen. Ich kann mir gut vorstellen, wie Petrus gedacht hat: “Wie soll ich je wieder einen Menschen ermutigen, nachdem ich meinen Herrn so schändlich verleugnet habe! Ich bin ein völliger Versager auf ganzer Linie. Am besten verkrieche ich mich in ein Loch und bleibe für immer dort.“ Doch schon bevor Petrus das überhaupt denken kann, sagt Jesus: “Wenn du umgekehrt bist, stärke deine Brüder“. Als Jesus den Petrus nach seiner Verleugnung ansah, war das kein vorwurfsvoller Blick. Die Augen Jesu sagten: „Erinnere dich an meine Worte: kehre schnell um und stärke deine Brüder.“  

Dafür lieben wir unseren Herrn, nicht wahr? Er kennt uns besser als wir selbst. Er tritt für uns ein. Er bewahrt uns in aller satanischen Sichtung. Und selbst nachdem wir versagt haben, würdigt er uns, für andere ein Segen zu sein. Für Selbstzweifel bleibt nicht viel Raum. Danke Herr Jesus, für deine unermessliche Barmherzigkeit!