Denn der Feigenbaum wird nicht ausschlagen und der Weinstock keinen Ertrag geben; die Frucht des Ölbaums wird trügen, und die Felder werden keine Nahrung liefern; die Schafe werden aus den Hürden getilgt, und kein Rind wird mehr in den Ställen sein. Ich aber will mich freuen in dem HERRN und frohlocken über den Gott meines Heils! (Habakuk 3,17-18)
Der Prophet Habakuk zittert vor den Folgen des göttlichen Gerichts über Juda, das bald durch die Babylonier über Jerusalem kommen wird. Das, was dem Menschen zum Genuss dient und worüber er sich freut, wird ihm weggenommen: Feigenbaum, Weinstock, Ölbaum, Korn, Schafe und Kühe. Das sind Dinge, die Gott dem Menschen zur Lebensgrundlage, Stärkung, zum Genuss und zur Freude gegeben hat. Auch der Prophet, der nicht persönlich für dieses Leid verantwortlich ist, ist von diesem Verlust betroffen. Doch wie lautet seine Antwort? “Ich will mich freuen in JAHWE und frohlocken über den Gott meines Heils!“ Als ihm die Gaben als Grund seiner natürlichen Freude genommen werden, hält sich Habakuk um so stärker an den Geber der Gaben. Er richtet seine Freude auf den HERRN, den Gott seines Heils. Die Sündenvergebung, das ewige Leben, seinen Heiligen Geist, die Hoffnung auf die neue Schöpfung und die Gegenwart des allmächtigen Gottes als Vater, Erlöser und Tröster kann niemand rauben. Lasst uns die Gaben geniessen, solange wir sie haben, doch unser Herz wollen wir an den Geber der Gaben hängen. Denn nichts wird uns aus seiner froh machenden Gemeinschaft reissen können (Joh 10,29). Und er hat versprochen, für uns zu sorgen (1.Petr 5,7)