Besser ein Langmütiger als ein Starker, und wer sich selbst beherrscht, als wer eine Stadt bezwingt. (Sprüche 16,32)
Mit Überzeugungskraft und Stärke kann viel erreicht werden. Doch Langmut und Selbstbeherrschung sind wertvoller. Sie zeugen davon, dass das Wirken des Heiligen Geistes im Herzen des Kindes Gottes fortgeschritten ist. Und was ermutigt mehr, als dies bei sich selbst und bei anderen festzustellen? Dabei darf Langmut und Selbstbeherrschung nicht mit einer stoischen Haltung verwechselt werden. Der Stoiker fühlt nichts mehr. Es ist ihm einerlei, was um ihn herum geschieht. Der Langmütige und Selbstbeherrschte dagegen ist betroffen und innerlich bewegt von Leid und Ungerechtigkeit. Doch er hat gelernt, sich selbst einem Grösseren anzuvertrauen, der um ihn besorgt ist. Er ist nicht untätig, aber er handelt ruhig im Wissen, dass hinter seinem begrenzten Handlungsspielraum der unbegrenzte Gott steht, der sein himmlischer Vater ist. Das Leben des Sohnes Gottes war geprägt von diesen beiden Eigenschaften. Sein Geist wohnt auch in uns. In diesem Sinne wünsche ich allen Kindern Gottes diese Woche Langmut und Selbstbeherrschung in unseren täglichen Herausforderungen.