Höre, o Gott, mein Schreien, achte auf mein Gebet! Vom Ende der Erde rufe ich zu dir, da mein Herz verschmachtet: Führe du mich auf den Felsen, der mir zu hoch ist! (Psalm 61,2-3)

David fühlt sich in seiner Not wie jemand, der weit weg ist von Gott und darum meint, laut rufen zu müssen. Sein Herz ist dabei, zu verzagen. Er bekennt, dass er keine Kraft mehr hat, auf den Felsen zu klettern, der ihm eine Grundlage gibt, auf der er stehen könnte. “Du, Herr, bist mein Fels. Aber ich schaffe es nicht mehr, mich an dir hochzuziehen. Ich kann mich nicht mehr länger festhalten. Ich falle nächstens in die bodenlose Tiefe! Greife du mich mit deinen starken Armen, und ziehe mich hoch zu dir”. Jüngere und unerfahrene Gläubige könnten fragen: “Aber David, wo bleibt dein Glaube?“  Worauf wir antworten: In diesen Worten äussert sich tiefer Gaube. Wo ein Mensch seine Seele so offen legt, ehrlich ist, nicht verheimlicht, was wirklich in ihm vorgeht, da zeigt sich tiefes Vertrauen. Ein solches wünsche ich uns allen.